Einmal zum Polarkreis und zurück.......

Vom 26.09. bis 30.09.2022 fand das letzte Projekttreffen unseres Projekts „The Well-being of students in and out of school“ an der Kaukovainion Koulu in Oulu/Finnland teil. Trotz Corona bedingter Unterbrechungen konnte nun das letzte Treffen wieder als „normales“ Projekttreffen stattfinden, zu dem die Unterbringung in finnischen Gastfamilien gehörte.

So erlebten Clemens, Mohamad, Mia, Linda, Lucia und Laura die Kultur des Gastlandes hautnah. Unsere Gastgeber hatten viele tolle Aktivitäten innerhalb und außerhalb der Schule für ihre Gäste aus Polen, Portugal, Griechenland und Deutschland geplant, wie zum Beispiel den Besuch eines Heimspiels des örtlichen Eishockey Teams Kärpät Oulu, das wir natürlich alle lautstark mit unseren finnischen Gastgebern unterstützten.

Doch zu Beginn präsentierten wir, wie die anderen Länder auch, unsere „Hausaufgabe“ in der Turnhalle der Schule, vor allen Lehrern und Schülern der Gastgeberschule. Das war schon Aufregung pur, in Englisch über unsere Schule und die Stadt Meiningen zu erzählen.
Erstaunlich waren für uns nicht nur die materielle und personelle Ausstattung der Schule sowie das freie Schulessen für alle Kinder, sondern auch die vielen Möglichkeiten der direkten Unterstützung beim Lernen und die kostenlosen Freizeitaktivitäten in und außerhalb der Schule. Wir alle nutzten gern die umfangreichen, unkomplizierten Angebote der direkten „Teilnahme“ am Finnisch-, Mathematik-, Musik-, aber auch Englischunterricht. Alle Türen standen für uns offen. Unsere Fragen wurden von Lehrern und Schülern ausführlich und in Englisch beantwortet.

Ab Klasse 1 lernt man hier Englisch als erste Fremdsprache, ab 6.Klasse kommt Schwedisch hinzu. In der Klasse 5 kann man zusätzlich eine weitere Fremdsprache wie Deutsch oder Spanisch wählen. Die Schüler der Klasse 3 arbeiten im Werkunterricht an Nähmaschinen oder Werkbänken. Die selbst angefertigten Skateboards oder Stofftaschen finden anschließend zu Hause Verwendung. Noten werden hier von 1 bis 10 vergeben. Schüler bekommen viel Eigenverantwortung, die sie sehr sinnvoll nutzen. Der umfangreich ausgestattete Jungendclub öffnet seine Türen nicht nur vor Schulbeginn, sondern auch am Abend, genauso wie die Bibliothek der Schule. Im Schulalltag merkt man sehr deutlich, dass die Schule „das Zuhause“ der Schüler ist, nicht nur, weil bereits am Eingang die Schuhe gewechselt werden.

Besonderes Augenmerk legten wir Lehrer auf den „finnischen Weg“ der Integration von Kindern aus vielen Ländern der Welt, eine Herausforderung, vor die unsere Schule ja auch tagtäglich gestellt wird, durch die Aufnahme einer stetig wachsende Zahl an Schülern mit Migrationshintergrund.

Zu den Programmaktivitäten gehörte auch ein Besuch beim Weihnachtsmann in Lappland und seinen Rentieren, sowie des Überqueren des Polarkreises. Im Arktikum in Rovaniemi erfuhren wir viel über das Leben der Sami im Einklang mit der Natur. Unsere Gastgeber hatten außerdem verschiedenen Workshops für uns vorbereitet. Wir nähten, malten, agierten in einem Drama Workshop und spielten sogar das traditionelle finnische Musikinstrument Kantele. Nach einem beeindruckenden Abschlussabend mit Musik der Schulband und typisch finnischem Abendessen, vorbereitet im Hauswirtschaftsunterricht, hieß es Abschied nehmen, nicht nur von unseren Gastgebern und Freunden, sondern auch vom Projekt.

Voller Eindrücke und Ideen kehrten wir zurück an unsere Schule. Auch wenn das Projekt nun beendet ist, bleibt die Gewissheit, viel gelernt und Freunde getroffen zu haben, mit denen wir in Verbindung bleiben werden, privat und auch in neuen Projekten.