Die Berufsorientierung an einer Thüringer Regelschule ist ein umfassender und systematischer Prozess, der darauf abzielt, Schülerinnen und Schüler
bestmöglich auf den Übergang von der Schule in den Beruf oder in weiterführende Bildungswege vorzubereiten. Dieser Prozess beginnt bereits in den unteren Klassenstufen und intensiviert sich in den
höheren Klassen.
Grundlagen der Berufsorientierung
Die Berufsorientierung in Thüringen basiert auf einer Landesstrategie, die von verschiedenen Partnern wie dem Bildungsministerium, dem
Wirtschaftsministerium, der Bundesagentur für Arbeit, Kammern und Verbänden entwickelt wurde. Ziel
ist es, allen jungen Menschen einen möglichst reibungslosen Übergang von der Schule in den Beruf zu ermöglichen.
Kompetenzentwicklung
Die Berufsorientierung zielt darauf ab, bei den Schülern verschiedene Kompetenzen zu entwickeln:
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WISSEN: Kenntnisse über Berufe, Ausbildungswege und Arbeitsmarkt
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MOTIVATION: Entwicklung von Interessen und beruflichen Zielen
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HANDLUNG: Fähigkeit, konkrete Schritte zur Berufswahl zu unternehmen
Praktische Umsetzung
Unterrichtsintegration
Berufsorientierung wird in verschiedene Unterrichtsfächer integriert, insbesondere in praxisnahe Fächer wie das Wahlpflichtfach Sozialwesen an
Regelschulen.
Betriebserkundungen und Praktika
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Schulen organisieren Betriebserkundungen mit konkreten Zielen und Fragestellungen.
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Schülerbetriebspraktika werden durchgeführt, inklusive Vor- und Nachbereitung.
Projekte und Berufsfelderkundungen
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Schulen planen Projekte zum Kennenlernen von Berufen und Berufsfeldern.
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Berufsfelderkundungen und -erprobungen werden ermöglicht.
Kooperationen
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Schulen schließen Kooperationsvereinbarungen mit Unternehmen.
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Vertreter sozialer Berufe werden in den Unterricht eingeladen.
Informationsveranstaltungen und Messen
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Schulen ermöglichen die Teilnahme an Berufsmessen und Informationsveranstaltungen.
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Vielfältige Informationsmöglichkeiten wie Internetportale und das Berufsinformationszentrum (BiZ) werden genutzt.
Individuelle Förderung
Ein wichtiger Aspekt der Berufsorientierung ist die individuelle Förderung:
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Reflexion der individuellen Interessen, Stärken und Entwicklungspotenziale der Schüler.
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Nutzung der Ergebnisse zur Entscheidungsfindung und weiteren Lernplanung.
Besonderheiten der Regelschule
An der Regelschule wird besonderer Wert auf praxisnahe Berufsorientierung gelegt:
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Ab Klassenstufe 7 werden Wahlpflichtfächer angeboten, die eine praxisnahe Orientierung für Leben und Beruf bieten.
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Das Wahlpflichtfach Sozialwesen bereitet speziell auf berufliches Handeln in sozialer Verantwortung vor.
Unterstützung durch Bildungspartner
Externe Partner unterstützen die Schulen bei der Berufsorientierung:
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Durchführung von Berufsfelderkundungen und -erprobungen.
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Unterstützung bei der Suche nach Praktikumsplätzen.
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Durchführung von Testverfahren zur Bestimmung individueller Fähigkeiten.
Abschluss und Übergang
Die Berufsorientierung zielt darauf ab, dass Schüler am Ende ihrer Schulzeit:
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Ihr berufliches Selbstkonzept entwickelt haben.
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Bewerbungsunterlagen erstellen können.
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Auswahlverfahren kennen.
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Ausbildungsstellen suchen können.
Die Berufsorientierung an Thüringer Regelschulen ist somit ein umfassender Prozess, der die Schüler schrittweise und individuell auf ihre berufliche
Zukunft vorbereitet. Durch die Kombination von theoretischem Wissen, praktischen Erfahrungen und individueller Förderung sollen die Schüler befähigt werden, eine fundierte Berufswahlentscheidung zu
treffen und erfolgreich in das Berufsleben zu starten.