Theaterbesuch „Die Welle“

Für die Klassen 7 bis 10 unserer Schule hieß es am 08.06.2022 Theaterbesuch in den Kammerspielen des Meininger Theaters.

 

Statt Unterricht im Klassenraum in der Schule stand das Stück „Die Welle“ auf dem Plan. Literatur einmal anders: nicht einfach lesen, sondern erleben! Doch auch dieses Stück war kein gewöhnliches Theaterstück für uns, spielten doch einige unserer Schüler im Rahmen des „Jungen Staatstheaters Meiningen“ unter der Regie von Gabriela Gillert. 

 

Sicherlich war es andererseits auch für die beteiligten Schüler nicht ganz „gewöhnlich“, ausschließlich vor ihren Mitschülern und Lehrern in einem Stück zu agieren, für das sie lange gelernt und geprobt haben, neben ihren Aufgaben in der Schule und zu Hause.
Dafür, besonders aber für die ganz tolle Aufführung, gebührt allen Mitwirkenden und Frau Gillert Hochachtung und Dank!

 

Jeder Schüler erhielt ein Programmheft, indem nicht nur alle Namen der mitwirkenden Schüler aufgeführt sind, sondern auch auf die Kooperation des Meininger Theaters mit unserer Schule verwiesen wird. 

 

Besonders beeindruckend sind die Bilder hier, sowie die Bildergalerie im Foyer der Kammerspiele. Nach „Die Räuber“ und „Die Welle“ machen sie Lust auf weitere Kooperationen mit unserer Schule und unseren Schülern, die dann zeigen können, was sie alles können neben Mathematik, Biologie oder Geschichte.

© Copyright 2022 – Alle Inhalte, insbesondere Texte, Fotografien und Grafiken sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, einschließlich der Vervielfältigung, Veröffentlichung, Bearbeitung und Übersetzung, bleiben vorbehalten, Staatstheater Meiningen, Bernhardstraße 5, 98617 Meiningen 

"Die Welle" ist ein bedeutendes literarisches Werk, das auf einem realen Experiment basiert, das 1967 an einer kalifornischen Highschool durchgeführt wurde. Der Roman wurde 1981 von Morton Rhue (Pseudonym für Todd Strasser) veröffentlicht und thematisiert die Entstehung faschistischer Strukturen im Schulkontext.Die Handlung dreht sich um den Geschichtslehrer Ben Ross, der ein soziales Experiment namens "Die Welle" startet, um seinen Schülern die Mechanismen des Nationalsozialismus zu verdeutlichen. Das Experiment basiert auf drei Grundprinzipien:

  1. Macht durch Disziplin
  2. Macht durch Gemeinschaft
  3. Macht durch Handeln

Im Verlauf der Geschichte entwickelt sich "Die Welle" von einem Unterrichtsexperiment zu einer schulweiten Bewegung mit besorgniserregenden Auswirkungen:

  • Schüler tragen als Erkennungsmerkmal weiße Hemden und entwickeln einen eigenen Gruß.
  • Außenseiter wie Robert Billings finden plötzlich Anschluss und werden zu überzeugten Anhängern.
  • Kritiker wie Laurie Saunders werden zunehmend ausgegrenzt und bedroht.
  • Es kommt zu Gewalt gegen Nicht-Mitglieder, insbesondere gegen einen jüdischen Schüler.

Die Charakterentwicklung der Hauptfiguren ist besonders interessant:

  • Ben Ross wandelt sich vom engagierten Lehrer zum zunehmend verstrickten Anführer der Bewegung.
  • Laurie Saunders entwickelt sich von einer anfänglich neugierigen Teilnehmerin zur wichtigsten Kritikerin der Welle.
  • David Collins, anfangs begeisterter Anhänger, wird später kritisch und erkennt die Gefahren der Bewegung.

Als Ross erkennt, dass das Experiment außer Kontrolle gerät, beschließt er, es zu beenden. In einer dramatischen Schlussszene offenbart er den Schülern die wahre Natur der "Welle" und zeigt die erschreckenden Parallelen zur nationalsozialistischen Bewegung auf.Das Werk wurde mehrfach adaptiert:

  • 1981 wurde ein gleichnamiger Film basierend auf dem Drehbuch veröffentlicht.
  • 2008 entstand eine weitere Verfilmung unter der Regie von Dennis Gansel mit Jürgen Vogel in der Hauptrolle.
  • Es gibt zahlreiche Theateradaptionen, unter anderem am Landestheater Linz und am Volkstheater Wien.

"Die Welle" regt zum Nachdenken über Gruppendynamik, Autoritätshörigkeit und die Gefahren extremistischer Ideologien an. Es verdeutlicht, wie leicht Menschen manipuliert werden können und wie schnell sich totalitäre Strukturen entwickeln können. Das Werk eignet sich hervorragend für den Schulunterricht und wird oft mit Hilfe von Arbeitsblättern und anderen Unterrichtsmaterialien behandelt, um Schülern die Gefahren von Faschismus und Gruppenzwang näherzubringen.

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